Portrait des legendären Experimentalstudio des SWR (2012)
Synopsis
Im Rahmen der Akademie "Matrix 12 on tour" war das Experimentalstudio des SWR 2012 zu Gast beim Festival des Atlas-Emsembles in Amsterdam und beim Warschauer Herbst. Hier entstanden die meisten Bilder für diesen Film, in Amsterdam im Übrigen in Zusammenarbeit mit dem holländischen Filmemacher Frank Scheffer. Im Juni 2013 drehten wir außerdem in den Studios des SWR in Freiburg und beobachteten Mark Andre bei seinen Klangrecherchen für seine Oper "Wunderzaichen", die 2014 in Stuttgart Premiere haben wird. Neben den arrivierten Komponisten, wie eben Mark Andre oder Chaya Czernowin kommen auch jüngere Komponisten wie Heather Frasch oder Louis d'Heudières zu Wort, denen allen eine Leidenschaft gemeinsam ist: die Liebe für die wunderbaren, geheimnissvollen, überraschenden, umwerfenden, verführerischen Klänge, die mit dem "Instrument" Experimentalstudio des SWR gezaubert werden können. Aus diesem Grund schaut dieser Film auch den Klangregisseure des SWR auf die Finger - nicht nur den Musikern des Ensemble Experimental oder des Atlas Ensembles - und lässt sich von den Tonmeistern und -ingenieuren erzählen, wie sich die Zusammenarbeit mit den Komponisten im Studio im Einzelnen abspielte. Bei allem technischen Gerät, mit dem elektroakustische Musik umgeht, steht in diesem Film also das menschliche Miteinander zwischen Klangregisseuren, Komponisten und Instrumentalisten im Mittelpunkt.
Der Titel zu diesem Film ist zum einen von E.T.A. Hoffmann inspiriert, der das Musikhören als einen Akt der Hingabe in ein „Zauberreich der Töne“ beschreibt. Zum anderen meinte Wilhelm Heinse, dass die Musik deshalb so unmittelbar auf ihre Hörer wirke, weil sie das „Saitenspiel der Seele“ in Schwingung bringe. Was hätten Hoffmann und Heinse wohl bei der live-elektronischen Musik eines Luigi Nono oder Mark Andre empfunden und geschrieben? Dass es ein Wunder ist, dass solche Räume wie das Experimentalstudio existieren, in denen man solch wunderbare Klänge produzieren kann – und dass sie uns Hörende in unerhörte Welten entführen, die uns vergessen lassen, welch ungeheurer technischer Aufwand vonnöten ist, wieviel Zeit und Raum investiert werden muss, um ein solches Hören Wirklichkeit werden zu lassen?