Synopsis
Wo ist ein Mensch zu Hause? In der wechselvollen Geschichte der hessischen Stadt Stadtallendorf haben Fremde sowohl Ausgrenzung als auch Integration erfahren. Heute hilft dort der engagierte und empathische Lehrer Dieter Bachmann seinen Schüler*innen, sich zumindest so zu fühlen als wären sie zu Hause. Die 12- bis 14-jährigen Schüler*innen kommen aus verschiedenen Ländern und sprechen zum Teil noch kein Deutsch. Bevor er demnächst in Pension geht, möchte der Lehrer bei den angehenden Bürger*innen noch die Neugier auf ganz unterschiedliche Beschäftigungsfelder, Themen, Kulturen und Lebensentwürfe wecken.Der fesselnde, einfühlsame Dokumentarfilm vermittelt eine zentrale Erkenntnis: Hätten alle Kinder einen Pädagogen mit derartiger Geduld und großer emotionaler Intelligenz, würden Konflikte mit Worten gelöst und könnte John Lennons „Imagine“ Wirklichkeit werden. Regisseurin Maria Speth und Kameramann Reinhold Vorschneider zeigen, dass Bildung nicht nur wichtig ist, sondern ein spektakulärer Vorgang sein kann – und setzen diesen so wunderbar in Szene, dass der Film selbst fast etwas Heldenhaftes bekommt. [71. BERLINALE]
HERR BACHMANN UND SEINE KLASSE porträtiert die Beziehung zwischen einem Lehrer und den Schüler*innen der 6. Jahrgangsstufe. In einnehmender Offenheit begegnet Herr Bachmann den Kindern mit ihren unterschiedlichen sozialen und kulturellen Erfahrungen und schafft damit einen Raum des Vertrauens. Musik ist hier eine allgegenwärtige Sprache, die sich wie selbstverständlich um den zu absolvierenden Unterrichtsstoff legt. Anhand der sozialen Beziehungen in der Klasse erzählt der Film ganz beiläufig von den Strukturen einer kleinen, westdeutschen Industriestadt, deren Geschichte bis zurück in die NS-Zeit von Migration geprägt ist.
Der neue Dokumentarfilm der Berliner Regisseurin Maria Speth (MADONNEN, 9 LEBEN) feiert seine Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb der 71. Berlinale 2021.
Quelle: grandfilm.de/herr-bachmann-und...