Synopsis
Nach einer Reihe von Rückschlägen verlässt der junge Libanese Ali seine Wahlheimat Paris und kehrt nach Dakar zurück. Sein neuestes Projekt: eine kleine Fischfabrik. Diesmal scheint Ali tatsächlich das große Los gezogen zu haben. Die Firma entwickelt sich gut – trotz der internationalen Ausbeutung der senegalesischen Gewässer, trotz Regenzeit und Stromausfällen. Doch dann steigt der Cousin in die Firma ein und bringt alles durcheinander. Für Ali startet die Odyssee damit von Neuem. Next stop: Haiti.Ich traf Ali vor zehn Jahren in Paris. Ich bot ihm damals an, eine Zeit lang auf meiner Couch zu schlafen, er blieb für neun Monate. Ali schwimmt mal mit und mal gegen den Strom des Migrationsflusses. In dem Versuch, seiner libanesischen Herkunft zu entsprechen, verfolgt er immer wieder hartnäckig das Ziel, sein eigenes Geschäft zu führen. Für viele in seinem Umfeld verkörpert er den „afrikanischen Traum“ von postkolonialer Unabhängigkeit: den Wunsch, sich aus eigenen Kräften im Heimatland etwas aufzubauen, ohne Hilfe von außen, um schließlich irgendwann frei, würdevoll leben und sich bewegen zu können. Vor dem Hintergrund dieser Auseinandersetzung um ein Leben in Würde möchte ich mit diesem Film auch untersuchen, was Scheitern bedeuten kann und ob ein Scheitern trotz aller Rückschläge vielleicht die Chance birgt, sich selbst etwas näher zu kommen. (Frederik Arens Grandin)