Synopsis
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass irgendjemand den Namen Majub bin Adam Mohamed Hussein alias Mohamed Husen wirklich präsent hätte. Majub, gebürtig in Daressalam und deutscher Kolonial-Soldat im Ersten Weltkrieg, war während der 1930er Jahre vielbeschäftigter Statist und Kleindarsteller im deutschen Kino. Fast immer, wenn es in Filmen der Nazizeit einen Schwarzen brauchte, war es Majub, den man Hans Albers, Heinz Rühmann oder Zarah Leander zur Seite stellte.Akribisch recherchierte Fakten, eine Reihe von Indizien und die daraus aufsteigenden (von Jule Böwe vorgetragenen) gedanklichen Verknüpfungen bilden das Energiezentrum dieser fantastischen Biografie des Afrikaners Majub im Zusammenhang der deutschen Film- und Kolonialgeschichte. Majub, der 1944 in Sachsenhausen starb, ist Teil eines Sternenhimmels des deutschen Films. Aus der Entfernung wird man ihn dort nicht sehen, denn von weitem leuchten nur die „ersten“ Künstler, deren große Namen einem meist genügen. Wenn man aber diesem Himmel näher tritt, wenn die Sterne der zweiten und dritten Kategorie nun auch zu glitzern anfangen und ein jeder als Teil des ganzen Sternbildes hervortritt, dann wird die Welt weit und die Kunst reich. Insofern ist es eine herzzerreißend schöne Idee der Regisseurin Eva Knopf, ihren Film in einer Sternwarte beginnen zu lassen. (DOKLeipzig / Ralph Eue)