Synopsis
„Wir wurden mit unserer Nummer aufgerufen, und dann war da Clauberg, der uns etwas in die Vagina spritzte. Und manchmal sagten sie dann: ‚Es gibt keine Kinder mehr.‘“ Leny Adelaar (Niederlande)„Man musste die Beine über die Gestelle legen. Und man musste schweigen. Man durfte nicht schreien. Und ich bekam eine Spritze von Dr. Clauberg.“ Renée Duering (Deutschland)
„Wir wussten nicht, wo wir waren. Wir hatten keine Ahnung, was mit uns geschah. Wir standen in Fünferreihen – und Clauberg wählte, wen er wollte.“ (Génia Oboeuf, Frankreich)
Vor über 70 Jahren sterilisierte der Kieler Gynäkologe Carl Clauberg in Block 10 in Auschwitz hunderte Frauen und Mädchen. Die meisten von ihnen wurden unfruchtbar. Von den wenigen Überlebenden hatten nur einige das Glück, anschließend noch Kinder bekommen zu können. In Zusammenarbeit mit der Schering-Kahlbaum AG, heute zur Bayer AG gehörend, hatte Clauberg Hormonpräparate und Kontrastmittel entwickelt, die dabei zum Einsatz kamen. Die Firma Siemens lieferte einen Röntgenapparat.
Carl Clauberg war einer der weltweit führenden Reproduktionsmediziner. Mit seinen Forschungen hat er die Grundlagen für die Antibabypille geschaffen und schrieb Medizingeschichte. Seine Arbeiten zur Geburtenregelung und Unfruchtbarkeit sind bis heute Teil des medizinischen Kanons – ohne jedoch den Bezug zu Auschwitz herzustellen.
Die letzten Überlebenden seiner menschenverachtenden Experimente, inzwischen hoch betagt, erzählen in diesem hochemotionalen Film von ihren Erfahrungen, von ihrem Leben vor und nach Auschwitz, ihrem Leiden, ihren Verlusten, und wie sie nach den Experimenten weiterleben konnten.