Portrait der Akademie für Alte Musik aus Anlass ihres 25-jährigen Bestehens
Synopsis
STEPHAN MAI: Hm. Das ist ein Gesellschaftsspiel. Jetzt kommen wir eigentlich zu dem, was auch diese Komposition ausmacht, was dabei herauskommt, das ist eine himmlische Demokratie. Von der wir Menschen träumen: Jeder kann denken und eigentlich laut oder leise sagen, was er will, zu jedem Zeitpunkt, ohne auf – im negativen Sinne auf jemanden Rücksicht nehmen zu müssen, im positiven Sinne ist er immer präsent und wird nie jemanden stören.
Was Stephan Mai mit diesen Worten beschreibt – mit denen zugleich unser Film beginnt – ist nicht nur seine Sicht auf die Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach – sondern zugleich – das war unser Eindruck – der irgendwie utopische Zustand, den das Musikensemble „Akademie für Alte Musik Berlin“ auszeichnet. Jeder ist gefragt, jeder wird gehört, jeder hat seinen Platz. Eine himmlische Demokratie auf Erden – die (wenn überhaupt) nur ein paar wenige Erste unter Gleichen zulässt - das wäre so ein Menschheitstraum – den beim Realisieren barocker Musikliteratur gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen vorderhand erst einmal nicht nahe liegt. Denn der Gedanke der Demokratie war dem Barock, wie Stephan Mai selbst sagt, „wesensfremd“. Aber vielleicht ist´s unter anderem dieser Widerspruch, der die Energie des Ensembles befeuert.
Unser Film erzählt eine Erfolgsgeschichte, die 1982 mit Konzerten im Schloss Köpenick begann und mit Auftritten in der Carnegie Hall noch längst nicht beendet ist. Die Akademie für Alte Musik Berlin, kurz "Akamus", wird international als eine Spitzenformation für Alte Musik bewundert. Die enge Zusammenarbeit nicht nur mit René Jacobs, sondern auch mit Sasha Waltz, dazu das neue Domizil im Radialsystem sichern dem Ensemble Aufmerksamkeit weit über Spezialistenkreise hinaus. Im Film erzählen die Gründungs-Musiker über die bewegende Geschichte ihrer "Akademie" in der DDR und geben einen Einblick in ihre quirlige Gegenwart. Nach wie vor herrscht in dem cheflosen Ensemble ein demokratischer Geist, der die gemeinsame Arbeit zwar nicht einfach, aber umso aufregender macht.
Aus den Materialien der Dreharbeiten entstanden zwei Filme: Zum einen eine einstündige TV-Dokumentation mit Interviews, Musikaufnahmen von 1984 bis heute, Materialien aus dem Privatarchiv des Ensembles – ein Portrait also des Ensembles.
Zum anderen entstand eine 90-minütige Aufzeichnung der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach (BWV 1080) – ein Livemitschnitt des Konzertes vom 28.11.2007 im Radialsystem V Berlin (Generalprobe & Konzert) – in einer musikalischen Einrichtung für 20 Streicher und 4 Blasinstrumente sowie Orgel resp. Cembalo – dieser Film wird in Kürze unter dem Label von harmonia mundi france veröffentlich werden und auch im inpetto shop erhältlich sein.
Mitwirkende:
Musikalisches Konzept & Konzertmeister Stephan Mai Bernhard Forck Xenia Löffler
Bühne & Licht Folkert Uhde
Violine Bernhard Forck Stephan Mai Erik Dorset Kerstin Erben Edburg Forck Thomas Graewe Uta Peters Dörte Wetzel
Bratsche Sabine Fehlandt Annette Geiger Anja Graewel Clemens Nuszbaumer
Violoncello Inka Döring Antje Geusen Nicholas Selo
Kontrabaß Matthias Winkler
Oboe Xenia Löffler
Oboe da caccia Michael Bosch
Fagott Christian Beuse
Posaune Sebastian Krause
Cembalo & Orgel Raphael Alpermann
Regie & Schnitt Uli Aumüller
Kamera Maik Behres Michael Boomers Boris Fromageot Winfried Herrmann Anette Mock Sebastian Rausch Günther Uttendorfer
Toningenieur & Tonmischung George Morawietz
Kamerassistenz Mike Breitsameter Thomas Hamann Ralf Langenhahn Steffen Wollin Technik Toralf Teschner
Technischer Direktor Thomas Herda
Lichtmeister Daniel Brandstäter
Grafik Stephan Helfrich
Musikdramaturgische Beratung Lydia Jeschke
Regieassistentin Ilka Seifert
Produktionleitung Christiane Seifart
Produktionsassistent Siegfried Amme
Redaktion Renate Lieberenz
Ein Koproduktion von Akademie für Alte Musik Berlin inpetto filmproduktion Radialsystem V Berlin Rundfunk Berlin Brandenburg