Eine Jugend im Aufbruch. Ohne jeglichen Kommentar entführt uns Jean-Gabriel Périot in seinem meisterhaft montierten Found-Footage-Film in die Bundesrepublik der späten 1960er Jahre: Die Gesellschaft schien veränderbar und Filmemachen konnte ein radikal politischer Akt sein. Die ikonischen Bilder vom 2. Juni 1967 wechseln sich mit den Agitprop-Filmen von Holger Meins und den Fernsehaufnahmen einer wortgewaltigen Ulrike Meinhof ab. Es ist die Geschichte einer zunehmenden Desillusionierung, Politisierung und Radikalisierung, die im bewaffneten Kampf der RAF gipfelt und in den Ereignissen des Deutschen Herbsts ihr trauriges Ende findet. (33.Dok.fest München 2018, DOK.special) Ludwig Sporrer